Furnier Glossar
Eine Zusammenstellung über die wichtigsten Furnier-Fachbegriffe.
ABCDEFGHIJK LMNOPQRSTUVWXY ZA
Absperrfurniere
Furniere, die zur Verbesserung der Formstabilität rechtwinklig zur Decklage verleimt werden und nicht sichtbar sind.
Adern
Feine Furnierstreifen, die zum Unterteilen von Furnierflächen eingelegt werden.
Abwicklung
Das Zusammensetzen von aufeinanderfolgenden Furnierblättern eines Paketes bzw. eines ganzen Stammes zu einer größeren Furnierfläche wird als Furnierabwicklung bezeichnet. Die Furnierblätter besitzen aufgrund ihrer unmittelbaren Abfolge eine annähernd gleiche Textur.
Anschnittpaket oder Anschnittbund
Die ersten und letzten Pakete eines flachgemesserten Stammes. Diese Pakete haben meist eine fladrige Textur, sind kürzer und geringerwertig.
Augung
Speziell bei Vogelaugen-Ahorn die Bezeichnung der augenförmigen Zeichnung des Furniers, kann aber auch bei anderen Holzarten auftreten
Aus dem Herzen schälen
Bei dieser Schältechnik wird ein geviertelter oder gedrittelter Stamm auf den Drehbalken gespannt und der Schälvorgang beginnt von innen (vom Herzen) heraus. Das Furnierbild zeichnet blumig, vor allem bei breiten Furnieren.
Aussenfurnier
Furnier guter Qualität, das für die sichtbaren Decklagen eines Werkstückes verwendet wird.
B
Bandeinlage
Ein einfarbiger oder gemusterter Furnierstreifen, der für dekorative Ränder verwendet wird.
Blase
Erhebung bei Fehlverleimung (Siehe Kürschner)
Blattanzahl
Die Anzahl von Furnierblättern in einem Paket.
Blindfurnier
Unterste Qualitätskategorie bei Furnieren, die meist nur noch als Absperrfurniere oder für nicht sichtbare Flächen verwendet werden. Verkauf auch nach Gewicht möglich.
Blitz
Einzelne, meist von Ästen ausgehende Riegel werden als Blitz bezeichnet.
Block
Bezeichnung für einen Stamm oder Stammteil in der Rundholz- bzw. Furnierform.
Block Mottle Riegel
Wörtlich übersetzt heisst es "Backsteinriegel" eine uUnregelmässige Form des Riegels, der über die gesamte Furnierfläche verläuft.
Blume
Andere Bezeichnung für eine gefladerte Textur. Entsteht, wenn über das Herz hinweg gemessert wird. Angeschnittene Blumen sind Friese mit meist halber Blume. Anstelle von Blume wird auch von Herz gesprochen.
Buchs
Bei Nadelhölzern durch unregelmäßigen Jahrringaufbau entstehende Zonen, die besonders hart sind und daher Schwierigkeiten bei der Verarbeitung des Furniers ergeben (Druck-, Zugholz).
Buntheit
Unruhiges Furnierbild, Intensität meist abhängig vom Lichteinfall. Hervorgerufen durch verschiedene Wuchsanomalien, die eine unregelmäßige Zeichnung verursachen.
C
Cluster
Nur teilweise gemaserte Stämme.
D
DIN 4079
In Deutschland gültige Norm für die Furnierherstellung, in der die Standardstärken festgelegt sind.
Dosse
siehe Blume
Drehwuchs
Spiralförmiger Wuchs eines Baumes, der durch äussere Einflüsse - z. B. Wind - hervorgerufen wird. Bei starkem Drehwuchs können Aufarbeitungsprobleme dadurch entstehen, dass sich die Jahrringe voneinander lösen und offene Stellen entstehen; daher werden sie meist gesägt.
E
Echt-Quartier oder Echt-Quartier-Messern
Herstellungstechnologie gemesserter Furniere, dabei wird ein geviertelter Block (zum Quartier zugerichtet), im rechten Winkel zu den Jahresringen gemessert. Dadurch wird ein streifig gezeichnetes Furnier erzielt (Riftfurniere).
Einlauf
Farbliche Veränderungen an den Hirnenden eines Stammes oder durch den ganzen Stamm, wenn dieser zu lange gelagert wird. Wird begünstigt durch direkte Sonneneinstrahlung oder zu starke Trockenheit. Um Einlaufbildung zu vermeiden wird Rundholz für die Lagerung entweder an den Hirnenden gewachst oder mit Wasser berieselt.
Einzelpackete
Furnierpakete, die aus der regelmäßigen Abfolge innerhalb eines Stammes herausgenommen sind, so dass die Abwicklung nicht mehr vorhanden ist; meist geringe Qualitäten oder Friesen.
Exzentrisch bzw. Stay-Log-Schälen
Bei diesen Produktionstechniken entstehen ähnliche Furnierbilder wie beim Messern. Beim Stay-Log-Schälen wird ein Halbblock exzentrisch auf Drehbalken gespannt und dabei sehr flach durch die Jahresringe geschält. Das Furnierbild ist an der Seite streifig und innen hat es ein blumige Textur.
F
Faser oder Faserrichtung
Wuchs-, also Längsrichtung des Baumes
Faux-Quartier-Messern
Ein geviertelter Stamm wird gemessert indem die Jahresringe im flachen Winkel angeschnitten werden. Bei dieser Messertechnik entstehen Furniere mit einer halbblumigen Maserung, denn die Jahresringe werden nur an einer Seite im flacheren Winkel angeschnitten. Zum Kern hin liefert diese Technik gestreifte Texturen. Nachteil: Streifige Furniere von Holzarten mit grossen Holzstrahlen (Eiche) haben hohe Spiegel! Durch symmetrisches Zusammenfügen mehrerer halbblumiger Furniere sind auch blumige Muster in großen Formaten möglich.
Federzeichnung
Anderer Begriff für Pyramidenzeichnung.
Feinporigkeit
Man kann die Poren nur mit der Lupe erkennen, z. B. bei Ahorn, Birnbaum, Kirschbaum, Birke, Buche, Linde. Diese Hölzer haben eine gleichmässige Textur.
Flader
siehe Blume
Fladerfurnier
Eine Bezeichnung für Furnier, das tangential aus einem Stamm gemessert wurde und eine ovale oder bogenförmige Maserung aufweist.
Fladerschnitt
= Sehnenschnitt, Tangentialschnitt
Friese
Gestreiftes Furnierbild ohne "Blume"
Frühholz
Der Teil des Jahrringes der im Frühjahr gebildet wird.
Furnierblatt
Die kleinste Furniereinheit. Meistens werden 16, 24 oder 32 Blätter zu einem Paket gebündelt.
Fuss
Unteres Stammende im Rundholz oder Furnier, gekennzeichnet häufig durch groben Jahrringverlauf und nicht gewünschte Farbvariationen, vom Wurzelstock herrührend.
G
Geapfelt oder Pommelé
Vom französischen Wort "Pommelé" (Pomme = Apfel) abgeleitete Bezeichnung für eine spezielle regelmässige Textur des Furniers, die entfernt an Äpfel erinnern kann.
Gitterflecken
Abdrücke der Trocknerbänder auf der Furnieroberfläche, hervorgerufen durch fehlerhafte oder unsachgemäss gewartete Trocknerbänder. Sie können Schwierigkeiten bei der Oberflächenbehandlung ergeben.
Glatze
Furnierbild, das stellenweise keine Zeichnung hat, oft bei Hölzern mit markantem Kernholz wie Nussbaum europäisch verwendet.
Grat
Sehr feine Messerscharte, die beim Oberflächenschleifen des Furniers verschwindet und somit keine Beeinträchtigung des Furniers bedeutet.
Grobe Struktur
Der Jahrringaufbau von schnell gewachsenen Stämmen, der eine nicht erwünschte grobe Zeichnung im Furnier ergibt.
Grobjährig
Eine Bezeichnung für ringporiges Holz mit grossen Poren.
Grobporigkeit
Man kann die Poren bereits mit dem bloßen Auge sehen, z. B. bei Eiche, Esche, Nussbaum, Ulme. Diese Hölzer haben eine lebhafte Textur.
Gum
Schwarze, fleckenförmige Einschlüsse im amerikanischen Kirschbaum (Black Cherry) Furnier, die von einem Furnierblatt zum anderen verspringen können.
H
Haare
Speziell bei den Holzarten Birnbaum und Maple vorkommende haarfeine Flecken, die sich über die gesamte Furnieroberfläche verteilen können und als qualitätsmindernd angesehen werden.
Halbmaser
Siehe Cluster
Hartholz
Begriff für Holz mit höhere Dichte. I. d. R. Holz der Laubbäume.
Harzgallen
Taschenförmige Harzeinschlüsse bei harzhaltigen Nadelhölzern, die im Furnier offene Stellen ergeben und daher qualitätsmindernd sind.
Herz
Stammachse auch Stammmitte genannt
Herzgallen
Oft dunkle Punkte und Striche, die längs der Jahrringe verlaufen, entstanden durch Harzeinlagerungen. Zu finden bei: Fichte, Kiefer, Zebrano.
Herzriss
In der Stammmitte entstehende Spannungsrisse. Die Lage vom Herzriss bestimmt maßgeblich die Stammeinteilung fürs Messern. Herzrisse im Furnier sind offen und können nicht verarbeitet werden.
Hirnschnitt
= Querschnitt; verläuft quer zur Stammachse.
Holzfehler
Jeder Fehler, der das Aussehen des Holzes beeinträchtigt, die Bearbeitung erschwert und den Wert des Holzes für eine bestimmte Verwendung mindert; häufig auch Wuchsmerkmal (z. B. Gum in Cherry).
Holzstrahlen
Auch Markstrahlen genannt. Im Querschnitt radial verlaufendes Zellgewebe, das in Abhängigkeit von der Schnittrichtung als Linien, Streifen oder Striche sichtbar ist.
Horizontalmessermaschine
Messermaschine, bei der die Bewegung Stamm/Messer horizontal ausgeführt wird.
I
Innenausbaum-Länge
Längen von Rundholz und Furnieren von über 2.65 m in Spitzenqualität.
J
Jahrring
Jährliche Zuwachszone eines Baumes mit deutlicher Abgrenzung zwischen dem in der Vegetationsphase (Frühjahr = Frühholz) und dem in der Vegetationsruhe (Spätholz) entstandenen Holz.
K
Kathedral-Aufbau
"Blume" mit gleichmässigem Abstand der Jahrringe und absolut geradem Wuchs. Gesuchter Aufbau der Struktur bei Dossepaketen. Gilt als besonders elegant.
Kern oder Kernholz
Innerer Teil des Stammquerschnittes, der sich farblich vom normalen Furnier absetzt.
Knolle
Bezeichnung für einen Maserstamm, Rundholz oder Furnier.
Kondensat
Infolge von zu scharfer Trocknung sich auf der Furnieroberfläche absetzende und gelbliche erscheinende Flüssigkeit.
Krebs
Krankheit bei europäischer Eiche, die sich als Strukturstörung im Furnier zeigt, im fortgeschrittenen Stadium als offener Fehler.
Kreuzfuge
Speziell bei Maserfurnieren gebräuchliches Verfahren, um hochdekorative Flächen und Bilder entstehen zu lassen. Vier aufeinanderfolgende Furnierblätter werden zweimal gestürzt und einmal hochgeklappt.
Kürschner
Eine kleine Wölbung im flächig verleimten Furnier, die auf unzureichenden Klebstoff an dieser Stelle zurückzuführen ist.
Kurzlänge
Längen in Rundholz und Furnieren zwischen 1.0 m und 2.0 m.
L
M
Markröhre
In der Mitte des Stammquerschnittes gelegener Ausgangspunkt der Jahrringe, braune Farbe
Marketerie
Das Zusammensetzen kleiner Furnierstücke zu dekorativen Mustern oder Bildern.
Maserknolle
Ein knollenartiger Auswuchs an einem Stamm. Aufgeschnitten liefert er Maserfurnier.
Maser
Textur von Furnieren, die aus Maserknollen hergestellt werden (siehe Kap. 2.3.4). Maserknollen wachsen über der Erde (Eiche, Esche, Rüster) oder als Wurzelmaser unter der Erde (Madrona, Myrte, Vavona, kalifornischer Nussbaum). Teilweise gemaserte Knollen und Stämme werden als Halbmaser oder Cluster bezeichnet.
Maserung
= Zeichnung, Textur
Messerbläue
Blaue Flecken auf der Furnieroberfläche, die durch unzureichende Wasserabführung (zu geringe Heizleistung am Druckbalken, zu schnelles Messern) beim Messern entstehen, da auf der Oberfläche der Furniere stehendes Wasser durch Oxydation mit Inhaltsstoffen reagiert.
Messerfallend
Eine komplett aufgearbeitete Partie Rundholz, die mit allen enthaltenen Qualitäten als Furniere angeboten und verkauft werden.
Messerfurniere
Bezeichnung für Furniere einer bestimmten Herstellungsart
Messern
Ein halbierter Stamm wird von der Aussenseite her gemessert. Beim Flach-Messern zeigen die an der Stammaußenseite anfallendenFurnierblätter eine lebhafte Fladerzeichnung, denn die Vegetationszonen (Jahresringe) werden hier in sehr flachem Winkelangeschnitten. Je näher der Schnitt an den Stammkern heranrückt,d esto mehr werden die Jahresringe im rechten Winkel angeschnitten, die Furniere zeigen eine zunehmend streifige Struktur.
Messerreste
Der Furnierblock muss zur Herstellung des Furniers (Messern) aufgespannt werden. Der Bereich, der durch Klammern gespannt wird, kann nicht mit zu Furnier verarbeitet werden und bleibt als Rest übrig.
Messerriss
Risse im Furnier, die durch schlecht eingestellte Druckbalken bei Furniermaschinen verursacht werden.
Messerscharte
Eine schräg über das Furnierblatt laufende Einkerbung, die durch eine Beschädigung des Messers entsteht. Typischer Messerfehler, der die weitere Verwendung des Furniers in Frage stellt.
Mineral
Dunkle Flecken oder Einschlüsse im Holz, vor allem bei amerikanischer Eiche.
Missfarbigkeit
Vom gewünschten Farbton abweichende Farbtönungen der Furniere. Z. B. Grünstreifigkeit bei Kirschbaum.
Möbelware
Furniere mit unterschiedlichen Längen von 1.00 m bis 4.00 m innerhalb eines Stammes, die von der Möbelindustrie verarbeitet werden können.
N
Nagel
Feines, überwachsenes Stiftästchen (Wasserreisser), das auf der Rinde nur schwer gesehen werden kann. Im Hirnschnitt als quer über die Fläche verlaufender schwarzer Stift erscheinend.
Nagelast
Kleiner, meist sehr harter Ast, der zu Messerscharten führt. Besonders bei europäischem Ahorn.
Niederschlag
Siehe Kondensat
Noppen
kleine, runde oder ovale, fest verwachsene Astansätze
O
Offener Fehler
Fehler im Furnier, der Löcher bildet. Ausfalläste, Faulstellen, offene Herzrisse müssen bei der Verarbeitung entfernt werden. Fest verwachsene Äste sind keine offenen Fehler.
P
Paket
Beschnittene und in meist 16, 24 oder 32 Blatt gebündelte Furnierpakete, die in sich die aufeinanderfolgenden Furnierblätter enthalten. In der Regel die kleinste Verkaufseinheit
Paneellänge
Längen in Rundholz und Furnieren zwischen 2.55 m und 3.30 m, die von der Paneelindustrie benötigt werden. Qualität meist nicht so hoch wie Schlafzimmerlängen.
Parkett-Marketerie
Ein ähnlicher Vorgang wie die Marketerie. Das Furnier wird hier jedoch in geometrische Formen geschnitten, die zu dekorativen Mosaikmustern zusammengesetzt werden.
Partie
Eine für Kunden vorbereitete Menge an Furnieren, oft zu einheitlichen Qualitäten zusammensortiert.
Pfeffer
Bei Eiben- oder Rotbuchenfurnieren schwarze Stiftästchen im Holz, die die typische Zeichnung des Eibenfurniers ergeben. Je mehr Pfeffer und je regelmäßiger er über die Oberfläche verteilt ist, umso hochwertiger das Furnier.
Pianoei
Ein von der Pianoindustrie gesuchter Aufbau der Struktur in den Dossepaketen. Wird für die Vorderfronten und den Klavierdeckel benötigt.
Pommelé
Siehe geapfelt
Poren
Relativ grosse Zellen der Laubhölzer. Sie sind im Querschnitt als runde bis ovale Öffnungen und im Längsschnitt als Porenrillen oder Nadelrisse mehr oder weniger deutlich sichtbar. Ihre Grösse, Anzahl und Verteilung ist artspezifisch.
Pyramide
Typische Zeichnung des Furniers , das aus einer Astgabel hergestellt wurde. Je exakter die Pyramide oder auch Feder ausgeprägt ist, desto hochwertiger das Furnier.
Q
Quellen
Die Zunahme der Abmessungen von Holz (entsprechend auch Furnier) bei Feuchteaufnahme infolge der Einlagerung von Wasser in die Zellwand.
Querbänder
Furnierstreifen, die quer zur Faser geschnitten sind und als Dekoreinlagen verwendet werden.
Querlage
Furnierlage, die rechtwinklig zu den Decklagen einer Sperrholzplatte verleimt wird.
R
Radialfurnier
eine Art Schälfurnier, das durch kegelförmiges Schälen des Stammendes erzeugt wird. Das Verfahren ähnelt dem Bleistiftanspitzen.
Reaktionsholz
Anomales, dem Gebrauchswert des Holzes negativ beeinflussendes Holzgewebe. Das Druckholz der Nadelhölzer ist am hohen Anteil von dunkler gefärbten Spätholz zu erkennen. Das Zugholz der Laubhölzer erscheint in leicht silbrigem Glanz.
Reifholzbaäume
Haben keinen Farbkern, aber ihr Holz ist im Kern wesentlich wasserärmer als in der Aussenschicht (Fichte, Tanne, Buche, Linde).
Restdielen
Siehe Messerreste
Riegel
Riegel sind in gleichmäßigem Abstand quer zur Maserung laufende Strahlen. Über den gesamten Stamm verteilt, manchmal auch wellenförmig. Häufig zu finden bei folgenden Holzarten:: Europäisch Ahorn, Buche, Esche, Kirschbaum, Mahagoni, amerikanischer Nussbaum, europäisch Nussbaum, Teak.
Rift
Aus geviertelten Stämmen aufgearbeitete Furniere. Siehe auch Friese.
Riftschälen
Bei dieser Schältechnik wird nur ein Stammviertel auf den Drehbalken gespannt. Das Furnierbild wird streifig.
Rindeneinwuchs
Vor allem bei Maserhölzern vorkommende Rinde innerhalb des Kernholzes, das von diesem überwachsen wurde.
Ringporer
Laubholz mit auffälligen Jahrringen
Rohdichte
Die Masse einer Raumeinheit Holz, ausgedrückt in g/cm3. Die Rohdichte wird für eine bestimmte Holzfeuchtigkeit angegeben. Die meisten Holzeigenschaften sind von der Rohdichte abhängig.
Rose
Überwachsener Ast, der ein deutlich erkennbares Merkmal in der Rinde hinterlässt. Je früher der Baum den Ast abgeworfen hat, desto schwerer ist dieses Merkmal in der Rinde erkennbar.
Rundschälen
Der Block wird an der Mittelachse in die Schälmaschine eingespannt und spiralförmig von aussen geschält. Das Furnierbild ist wild und weist eine unregelmässig gefladerte Zeichnung auf . Je nach Holzart entstehen Nester (Nussbaummaser) oder Augen (Vogelaugenahorn).
S
Sägefurniere
Furniere durch Sägen hergestellt
Schälfurniere
Bezeichnung für Furniere einer bestimmten Herstellungsart
Schieben oder geschoben
Verfahren beim Zusammensetzen von Furnieren, bei dem die aufeinanderfolgenden Furnierblätter jeweils nur mit der Vorderseite aufgeleimt werden
Schlafzimmerlänge
Längen in Rundholz und Furnieren zwischen 2.60 m und 3.20 m. Die Schlafzimmerqualität ist meist höher als die Paneelqualität.
Schwinden
Die Verminderung der Abmessungen von Holz (entsprechend auch Furnier) bei Feuchteabgabe.
Spannungsriss
In einem Stamm treten durch unterschiedliche Wachstumszonen und Wachstumsgeschwindigkeiten (Wetterseite) Dichteunterschiede auf, die zu Spannungen im Rundholz führen können. Wird der Baum gefällt, können Spannungsrisse auftreten, die die Furnierfähigkeit in Frage stellen können. Problem vor allem bei Buche.
Spätholz
Der Teil des Jahresrings, der im letzten Teil der Wachstumsperiode, also nach dem Frühjahr, zuwächst.
Spiegel
Je nach Anschnittwinkel beim Messern werden die Zellen der Holzstrahlen unterschiedlich sichtbar. Optische Unterbrechung im Gesamtbild, bei einigen Holzarten erwünscht, z.B. Platane. Besonders kräftig ausgeprägt bei Eiche.
Spiegelschnitt
= Radialschnitt; Der Schnitt verläuft entlang der zum Holzstrahlen und senkrecht zu den Jahrringen. Die Schnittfläche erscheint gestreift sichtbar.
Splint
Der zwischen Rinde und Kernholz liegende äussere, helle Stammabschnitt des Holzes. Bei Kernhölzern farbliche Absetzung des Splints. Bei Furnieren wird der Splint i. d. R. weggeschert. Bei einigen Holzarten, z. B. Palisander und Europäischer Nussbaum, wird der Splint dekorativ verarbeitet.
Spritzer
Generelle Bezeichnung für dunkle, fest verwachsene Farbveränderungen . Je nach Holzart und Ursache wird unterschieden in Gum, Haare, Harzgallen, Rindeneinwuchs, Zuckerflecken u.a.
Spritzkern
Unregelmässig ausgeformter Kern.
Stärke von Furnier
In Europa sind Stärken zwischen 0.5 und 0.65 mm üblich. In Asien werden meistens Furniere zwischen 0 und 0 mm verarbeitet. Als Starkschnitt werden in der Regel Furniere von 0.9 bis 4.2 mm bezeichnet.
Stamm
Furnier- oder sägefähiger Abschnitt eines Baumes.
Stamm-Maser
Maserstamm, bei dem die Maserbildung überirdisch am Stamm geschieht. Solche Maser sind: Eiche, Esche, Pappel, Rüster.
Stammrund
Die Präsentation von Furnieren, die in Form des ursprünglichen Stammes aufgesetzt sind.
Stammware
Furniere, die aus einem Stamm erzeugt werden und bei denen noch die Abwicklung innerhalb des Stammes gegeben ist.
Starkschnitt
Furniere, die abweichend von der DIN-Norm in anderen Stärken hergestellt werden. Gebräuchliche Stärken sind 0.9 mm, 1.2 mm, 1.5 mm, 2.0 mm und 2.5 mm.
Stock
Unteres Ende eines Stammes.
Stockflecken
Fäulnisflecken, die sich als Verfärbung im Furnier abzeichnen.
Streifer
siehe Friese
Streifigkeit
Sich auf dem Furnier mehr oder weniger deutlich absetzende Farbstreifen, die meist als qualitätsmindernd angesehen werden. Vor allem bekannt bei europäischer Eiche.
Stürzen
Verfahren beim Zusammensetzen von Furnieren, bei dem aufeinanderfolgende Furnierblätter abwechselnd mit Vorder- und Rückseite aufgeleimt werden, um eine spiegelbildliche Abwicklung zu erhalten
T
Taxe
Preisfestlegung für einen Furnierstamm.
Tegernseer Gebräuche
In der Holzindustrie gebräuchliches und anerkanntes Normenwerk, in dem generelle Regeln für die Säge- und Furnierindustrie festgelegt sind (z. B. Qualitätsbezeichnungen für Schnittholz, Toleranzen hinsichtlich Furnierstärken und fehlerhafter Blätter u. v. m.).
Textur
Struktur und Färbung des Furnierbildes
Trägerplatte
Das Trägermaterial, auf welches das Furnier aufgebracht wird.
Traktor-Spuren
Typische Riegelausbildung, vor allem bei Buche; wird in der Regel als qualitätsmindernd angesehen.
Trocknermarken
siehe Gitterflecken
Trommeln
Durch Vibration des Furnierblockes auf der Messermaschine oder durch falsche Druckeinstellung an der Maschine hervorgerufene Stärkenschwankungen, die regelmässig als querverlaufende Streifen über das Furnierblatt verteilt sind.
Türlänge
Längen in Rundholz und Furnieren zwischen 2.05 m und 2.40 m, die von der Türenindustrie benötigt werden.
U
Umlegen
Das Vorführen eines Stammes, bei dem dieser Paket für Paket gezeigt wird.
V
Verfärbungen
Oft dunkel, meist durch an Eisenteilen kondensierte Wassertropfen, soweit nicht wuchsbedingt. Gerne zu finden bei: Europäischem Ahorn, amerikanischem Ahorn, Birke, Buche, europäischer Eiche, Erle, Esche, Kiefer, europäischem Kirschbaum, Mahagoni, europäischem Nussbaum, Wengé.
Vermessung
Unterschiedlich dicke Furnierblätter, oder stellenweise verschieden dicke Furniere. Vermesserte Blätter lassen sich nicht vermeiden. Bis 5 % einer Furnierlieferung dürfen vermessert sein.
Vertikale Messermaschine
Messermaschine, bei der die Bewegung Stamm/Messer vertikal ausgeführt wird.
W
Weichholz
Begriff für Holz mit geringer Dichte. I. d. R. Holz der Nadelbäume, es gibt aber auch weiche Laubhölzer, wie Pappel oder Erle.
Wechseldrehwuchs
Die Holzfasern verlaufen spiralförmig um die Stammachse, wobei sich Bänder von Jahrringen abwechselnd links herum und rechts herum um die Stammachse drehen.
Welligkeit
Meistens führen Spannungen im Holz zu welligen Furnieren. Bei extremer Welligkeit kann das Furnier beim Bügeln brechen.
Wilde Maserung
Unregelmässige, die Richtung wechselnde Maserung, die das Holz schwer bearbeitbar macht.
Wimmer oder Wimmerwuchs
quer zur Stammachse in tangentialer Richtung liegende Bänderung mit welligem Faser- und Jahrringverlauf. Ergibt ein unruhiges Furnierbild (siehe auch Buntheit, Flocker)
Wurzelmaser
Maserstamm, bei dem die Maserausbildung an der Wurzel erfolgt. Die Knolle befindet sich entweder ganz oder teilweise unter der Erde. Wurzelmaser sind z. B.: Myrte, Nussbaum, Ahorn, Vavona.
X
Y
Yellow Gum
Gelblich-braune Flecken bei American Black Cherry, die als qualitätsmindernd angesehen werden, da sie nach der Oberflächenbehandlung noch sichtbar sind.
Z
Zähigkeit
Bei unregelmäßig gewachsenen oder stark unter Spannung stehenden Stämmen entstehende Welligkeit der Furniere. Kann sich auch als dunklere Farbtönung entlang der Jahrringe zeigen.
Zeichnung
siehe Textur
Zersteutporer
Laubholz mit kaum auffälligen Jahrringen
Zopf
Oberes Ende eines Stammes (Rundholz oder Furniere).